Stomarückverlagerung

Darmvorbereitung. Vor der Rückverlagerung eines doppelläufigen Stomas sollte der Darm adäquat vorbereitet werden, um die Inzidenz von Wundinfektionen zu minimieren. Eine perioperative Antibiotikaprophylaxe gemeinsam mit einer sorgfältigen Operationstechnik tragen ebenfalls zu einer Infektionsverhütung bei.

Operation

Die Haut wird quer am Stoma inzidiert. Dabei sollte so viel gesunde Haut wie irgend möglich erhalten bleiben, um einen späteren spannungsfreien Hautverschluss zu ermöglichen. Nach vollständiger Mobilisation des Darmes wird die Eröffnung entweder direkt verschlossen oder nach Resektion eine Anastomose angelegt. Neben der üblichen handgenähten Anastomose hat sich die funktionelle End-zu-End-Anastomose mit dem geraden Klammernahtgerät bewährt. Dazu werden die beiden Darmschenkel antimesenterial aneinander gelegt und durch die Enterotomien ein Klammernahtgerät appliziert. Danach wird die Enterotomie mit einer Naht oder einem weiteren Klammernahtgerät verschlossen. Die Faszie wird vorzugsweise quer mit einer fortlaufenden resorbierenden Polydioxanon-Schlinge verschlossen. Das Subkutangewebe wird mit Einzelnähten adaptiert, um den Hohlraum zu verkleinern. Eine Redon-Drainage wird für drei Tage eingelegt. Die Haut wird primär mit Rückstichnähten verschlossen.

Rückverlagerung des Ileostomas durch Klammernähte

Komplikationen

Auch wenn die Rückverlagerung als kleiner Eingriff imponiert, enthält er doch alle Bestandteile eines schwierigen Darmeingriffes: Sorgfältige Präparation aus der Bauchdecke, Anfertigung einer intestinalen Anastomose und sorgfältiger schichtweiser Verschluss der Bauchdecke. Dementsprechend vielschichtig können auch die Komplikationen sein. Angefangen von einer Nachblutung, Anastomoseninsuffizienz, Hernie und Wundinfektion können alle Komplikationen auftreten, so dass der Patient gut überwacht werden sollte.

Inkontinenz

Nach Rückverlegung eines protektiven Ileostomas nach koloanaler Anastomose ist häufig direkt postoperativ ein dünnflüssiger Stuhl nachweisbar, der aufgrund der geringen Compliance des Kolonreservoirs und der verminderten Verschlusskraft des Sphinkters zu einer partiellen oder kompletten Inkontinenz führt. Dem kann durch eine präoperative Beckenbodengymnastik etwas vorgebeugt werden. Sehr hilfreich ist hier die Applikation von obstipierenden Substanzen wie Loperamid und die Gabe von Darmkeimen, um die Darmflora neu aufzubauen.