Sinus pilonidalis

Ein Sinus pilonidalis entsteht, indem sich abgebrochene Haare in die Haut und das Subkutangewebe einspießen. Die Prädilektionsstelle ist die Mittellinie über dem Steißbein, wobei besonders starker Haarwuchs, Adipositas und sitzende Tätigkeiten disponieren. Klinisch äußert sich die Erkrankung akut durch Abszedierungen oder durch ein chronisches Fistelleiden. Die empfohlenen Therapien reichen von einer ambulanten wiederholten Kürettage und sorgfältigen Hautpflege bis zur radikalen Exzision. Früher wurde das fisteltragende Segment nach Blaufärbung bis zur sakralen Faszie rautenförmig exzidiert, weil sich die Fistelgänge bis zur Faszie ausdehnen. Nach abgeschlossener Wundheilung, die Monate dauern konnte, hatte sich dort eine Narbe gebildet, die einem Rezidiv definitiv vorbeugte. Der Nachteil dieser sicheren und komplikationsarmen Methode ist die relativ lange Wundbehandlung. Deshalb tendieren einige Chirurgen zu einer weniger radikalen Form, bei der nach der Resektion des fisteltragenden Gewebes die Wundränder plastisch verschoben oder einfach adaptiert werden. Allerdings ist das Risiko einer postoperativen Wundheilungsstörung nicht unerheblich. Andere Chirurgen säubern und kürettieren in wiederholten ambulanten Sitzungen lediglich die Fistelgänge von den Haaren und nehmen sparsame Exzisionen vor. Damit sollen vergleichbare Ergebnisse erzielt werden. Persönlich wird im akuten Stadium der Abszess lediglich inzidiert und im chronischen Stadium die beschriebene Lappenplastik nach Limberg bevorzugt.

Lappenplastik nach Limberg