Dünndarm – Tumor

Gutartige Dünndarmtumore sind sehr selten. Es handelt sich meistens um asymptomatische Leiomyome oder Lipome. Wie im Kolon treten auch hier Adenome auf, die entarten können und deshalb durch eine sparsame Resektion vollständig beseitigt werden sollten.

Maligne Tumoren sind überwiegend Adenokarzinome, die deutlich seltener sind als im Dickdarm. Sie sind bevorzugt im oberen Abschnitt (Duodenum und proximales Jejunum) lokalisiert. Ihre TNM-Klassifikation ähnelt der des Kolons. Insgesamt ist die Prognose dieser Tumoren schlechter, weil sie meistens erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Ein kurativer Behandlungsversuch umfasst immer die En-bloc-Resektion des tumortragenden Darmsegmentes mit regionärer Lymphadenektomie.

Das T-Stadium entspricht der Tiefenausdehnung des Tumors.

T1-Stadium Infiltration der Submukosa
T2-Stadium Infiltration der Muskularis propria
T3-Stadium Infiltration der Subserosa oder perikolisches/perirektales Fettgewebe um weniger als 2 cm
T4-Stadium Infiltration viszerales Peritoneum (a) oder anderer Organe um mehr als 2 cm (b)

Das N-Stadium entspricht der Ausbreitung entlang der Lymphknoten.

N0-Stadium Keine Lymphknotenmetastasen
N1-Stadium In einem LK (a), in 2-3 LK (b) oder in Satellitenzellen in der Subserosa ohne LK (c)
N2-Stadium Mehr 4-5 LK (a) oder mehr als 6 LK (b)

Das M-Stadium entspricht der Fernmetastasierung.

M0-Stadium Keine Fernmetastasen
M1-Stadium Fernmetastasen

Spezielle Gegebenheiten werden in der TNM-Formel durch Suffixe angegeben:
c – Klinisches Stadium
p – histologisch gesichertes Stadium
y – Stadium während oder nach onkologischer Vorbehandlung
r  – Stadium eines Rezidivtumors
m – multifokale Läsionen