Ösophagusperforation

Während es sich bei Rupturen um großflächige Wandberstungen handelt, treten Perforationen meistens durch umschriebene Verletzungen auf. Perforationen werden häufiger iatrogen verursacht, während Rupturen meistens traumatisch oder emetogen bedingt sind. Emetogene Rupturen (Boerhaave-Syndrom) sind fast immer dorsolateral links nachweisbar.

Klinik

Je nach der Lokalisation, dem Defekt und dem Zeitverlauf können die klinischen Symptome unspezifisch sein oder ein schweres septisches Krankheitsbild auslösen. Meistens bestehen akute, sehr starke Schmerzen. Befindet sich die Lokalisation intraabdominell, dann entwickelt sich ein akutes Abdomen. Bei höherer Lokalisation ist vielfach ein mediastinales oder subkutanes Emphysem nachweisbar. Ein Pneumo- oder Serothorax tritt häufig hinzu.

Diagnostik

Die Endoskopie ist zunächst die Methode der Wahl, um die Lokalisation und Größe des Defektes festzustellen. Eine Röntgenpassage mit wasserlöslichem Kontrastmittel sollte angefertigt werden, um die Perforation/Ruptur zu dokumentieren. Bei unklaren Befunden hat sich das CT als sehr empfindlich bewiesen, auch kleinste Luftansammlungen sicher zu diagnostizieren.

Konservative Therapie

Bei minimalen Symptomen, kleinen Defekten und länger bestehender Perforation kann ein konservatives Verfahren erfolgreich sein. Dazu wird eine Antibiose vorgenommen, Speichel und Magensaft abgeleitet und eventuell ein Stent über die Perforationsstelle gelegt.

Operation

Bei einer größeren Perforation/Ruptur, die nicht älter als 24 Stunden ist, wird der Defekt durch primäre Naht rekonstruiert und die Naht zusätzlich gedeckt (Fundoplikatio, Pleura, V. azygos). Bei länger bestehenden Verletzungen ist fast immer eine Resektion mit zweizeitiger Rekonstruktion erforderlich. Hierzu wird dann eine Speichelfistel und Katheterjejunostomie angelegt.