Adhäsionsprophylaxe

Adhäsionen können vorgebeugt werden, wenn eine ausreichende intraabdominelle Fibrinolyse induziert wurde. Fibrinöse Verklebungen sollten rechtzeitig aufgelöst werden, bevor sich fibröse Verwachsungen bilden, die durch die Kollageneinlagerung und spätere Kapillareinsprossung zu derbem Bindegewebe werden. Da jede entzündliche Komplikation, jedes massive Gewebetrauma und jede prolongierte Ischämie die Fibrinolyse vermindert und somit fibrinöse Adhäsionen begünstigt, sollte jeder unnötige Hakendruck, überflüssige Nähte oder intraoperative Manipulationen vermieden werden. Eine sorgfältige Blutstillung ist wichtig, um die Fibrinbelastung zu minimieren. Auch Bauchtücher oder Tupfer schädigen das Mesothel, selbst wenn sie angefeuchtet werden. Gepuderte Handschuhe sollten keinesfalls getragen werden.

Es ist denkbar, dass in Zukunft die fibrinolytische Kapazität des Peritoneums gezielt verbessert werden kann oder dass durch antiinflammatorische Substanzen die Fibrosierung gehemmt wird. Bereits heute wird versucht, die peritonealen Schichten durch Barrieren aus Carboxymethylcellulose und Hyaluronidase voneinander zu trennen. Diese Barrieren lösen sich nach einigen Tagen auf, wenn sich die Mesothelschicht wieder regeneriert hat, und beugen so Verwachsungen vor. Leider fehlt bisher der klinische Beleg, dass diese Barrieren zur Adhäsionsprophylaxe tatsächlich effektiv sind.

Verwachsungsfördernde Faktoren
Entzündungen
peritoneale Verletzungen
Nähte
Bauchtücher
schlechte Blutstillung